Dr.-Ing. Christian Malorny – Minimale Komplexität und aussergewöhnliche Fahrzeuge

Dr.-Ing. Christian Malorny – Minimale Komplexität und aussergewöhnliche Fahrzeuge

Jedes Fahrzeug hat seine ganz eigene Seele. Deshalb habe ich zu ihnen auch eine Beziehung.

Swissvax: „Christian, vielen Dank, dass wir mehr über dich und deine Leidenschaft zu Autos und deiner exklusiven Sammlung erfahren dürfen. Mit welchem Wagen bist du heute Morgen ins Büro gefahren?“

Christian: „Heute Morgen habe ich den XL1 genommen. Das ist das 1-Liter-Auto von Volkswagen. Es braucht auf 100 km nur einen Liter Diesel. Es ist ein Diesel-Hybrid. Ein tolles Fahrzeug, von dem nur 200 Stück gebaut wurden. Und den einen Liter über 100 km schafft man gut. Ich bin mit dem Fahrzeug seit 2014 etwa 40.000 km gefahren. Auch viel Autobahn. Im Durchschnitt zeigt der Bordcomputer 2,4 Liter/100 km an.

Swissvax: „Wie bist du als Unternehmensberater in den Automobilbereich gekommen?“

Christian: Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für Autos gehabt. Als Maschinenbaustudent habe ich im ersten Semester ein Goggomobil 250 Coupé auseinandergeschraubt, restauriert und alles wieder zusammengesetzt. Mit meiner Autoleidenschaft bot es sich an, für Klienten der Automobilindustrie zu arbeiten.

Swissvax: „Was ist deine Lieblingsautomarke und warum?“

Christian: Das kommt drauf an. Ich beschäftige mich beruflich u.a. mit Markenentwicklung. Eine großartige Marke, die von einem biederen Image zu einer Premiummarkt aufgestiegen ist, ist AUDI. Audi hat die französischen und italienischen Marken aus dem Premiummarkt gedrängt und damit in Europa den wertvollsten Automarkt der Welt kreiert. Sportlich liebe ich PORSCHE mit dem 356 und 911. Die Marke Porsche transportiert noch heute viel Emotionen. Ein Porsche ist immer noch der Traum vieler Jungs. Historisch bin ich großer Fan der Marke MESSERSCHMITT. Der Kabinenroller war ein Meisterwerk der Effizienz. Und der FMR TG 500, im Sprachgebrauch der Tiger, eine Hochleistungs-Rennmaschine.

Swissvax: "Bist du ein Driver oder ein Collector?

Christian: Ganz klar Driver. Autos müssen bewegt werden und sind sie noch so wertvoll. Mich hat mal ein Passant angesprochen, ob ein 356 Carrera 2, mit dem ich in Berlin unterwegs war, nicht viel zu wertvoll sei, um im Straßenverkehr bewegt zu werden. Meine Antwort: Gerade ein Carrera 2 schreit danach täglich bewegt zu werden. In der dunklen Garage fühlt er sich sicher nicht wohl.

Swissvax: „Wie ist deine Sammlung entstanden und wo bekommst du deine Autos her?“

Christian: Das Grundthema meiner Fahrzeuge ist „minimale Komplexität“. Deshalb fing ich mit Kleinwagen an. Also Messerschmitt, Champion, BMW 600 et al. Mein einfachstes und kleinstes Fahrzeug ist ein Kleinschnittger F125. 6,5 PS, 130 kg Gesamtgewicht, 70km/h Spitze. Kein Rückwärtsgang, kein Differential, keine Federung, Seilzugbremsen. Dann kamen schrittweise Porsches dazu. Zunächst die 356. Auch vergleichsweise einfache Fahrzeuge. Später verschiedene 911. Viele meiner Fahrzeuge bekomme ich über Freunde, die in den einschlägigen Markenclubs und Interessenvereinigungen verankert sind.

Swissvax: „Was denkst du, würden andere über deine Sammlung sagen?“

Christian: „Die Autos sehen ja alle wie neu aus der Fabrik aus“. Was auch stimmt. Sie sind perfekt restauriert. Da liegt mir die Originalität sehr am Herzen. Und jedes Fahrzeug hat eine gut dokumentierte Historie.

Swissvax: "Was fehlt noch in deiner Sammlung, was kommt als nächstes?"

Christian: Meine Töchter wollten mal ein Auto, womit wir als ganze Familie fahren können und nicht immer nur die „Zweisitzer“. Also tagte der Familienrat. Wir entschieden uns einstimmig für ein Citröen DS Cabriolet. Die „Göttin“ ist an Eleganz nicht zu überbieten. Über einen Freund, der die Citröen Szene ausgesprochen gut kennt, bekamen wir ein Angebot, das vorletzte vom Werk gebaute Cabriolet zu erwerben. Vom Erstbesitzer, bis zur letzten Schraube original und vollständig, aber mit 350.000 km auf dem Tacho. Das Fahrzeug ist jetzt nach 5 Jahren fast fertig restauriert. Wahrscheinlich wird es das beste existierende Citröen DS Cabriolet weltweit. Wir haben großen Aufwand betrieben.

Swissvax: "Welche Beziehung hast du zu deinen Autos?"

Christian: Es sind liebenswerte Maschinen, die den Menschen Freiheit geben.

Swissvax: „Welchen Wagen würdest du gern noch fahren und warum?"

Christian: Historisch einen Rallye-AUDI Quattro. Als Neufahrzeug den ersten Sportwagen mit 4 Elektromotoren. Gibt es aber noch nicht.

Swissvax: "Wie viel Zeit verbringst du mit deinen Autos?“

Christian: Kommt drauf an. Im Sommer 4-5 Stunden am Wochenende. Dann noch etliche Rallyes. Und dann geht noch einige Stunden in der Woche für das Recherchieren von Informationen drauf. Im Winter ist es ruhiger.

Swissvax: "Beschreib uns mal bitte eine typische Ausfahrt. Wie fühlt sich das für dich an, was geht dir da durch den Kopf?“

Christian: Also zuerst ist das Ohr immer am Motor. Dann fahre ich wie ein Radfahrer. Ich denke ständig für alle um mich herum mit und halte viel Abstand. Wenn alles gut funktioniert, freue ich mich, dass ich in einem historischen Kulturgut sitze und überlege mir, was dieses Auto schon alles erlebt hat.

Swissvax: „Was verbindest du persönlich mit Care for your Dream?"

Christian: Es ist völlig egal, was man im Leben macht. Hauptsache, man brennt dafür. Das gilt für den Beruf genauso wie für das Hobby. Und für seine Hobbies muss man sich die Freiräume nehmen, die man braucht. Begeisterungsfähigkeit oder Passion ist für ein zufriedenes Leben ausgesprochen wichtig.

Swissvax: „Was ist bisher dein schönster Moment oder Erlebnis mit deinen Autos?“

Christian: Mit dem Messerschmitt Tiger bei der 1000 Miglia Experience UAE mit 100 Oldtimer aus der ganzen Welt durch alle 7 Emirate zu fahren. Aber auch einfach im Sommer mit dem 356 Speedster und meiner charmanten Frau zum Abendessen zu fahren ist grosses Kino.

Swissvax: „Wir wissen natürlich mit was du deine Autos pfleget, aber warum gerade Swissvax?"

Christian: Es ist einfach die beste Kosmetik für hochwertige Lackoberflächen. Swissvax generiert einen extrem hohen Tiefenglanz und ist sehr beständig. Selbst nach Regen sieht ein Fahrzeug wie neu aus.

Swissvax: „Warum wird die Pflege bzw. das Detailing ab Werk durch die Hersteller so „stiefmütterlich“ behandelt und ist keine Option bei der Aufpreisliste?“

Christian: Gute Frage. Weiß ich nicht.

Swissvax: „Viele sagen uns, dass EV-Fahrer/innen ihre Autos in Zukunft weniger pflegen werden, weil die Emotionen, so wird behauptet, fehlen. Wie siehst du das?"

Christian: Das sehe ich nicht so. Wir werden im elektrischen Antriebsstrang sehr viele Innovationen sehen und eine unglaubliche Dynamik entfalten. Das gepaart mit hochwertigen Fahrwerken, die (fast) nur die deutschen Premiumhersteller hinbekommen, wird richtig Spaß machen. Da werden wir uns dann fragen, „Warum gab es so etwas nicht früher“? Und pflegen werden wir diese digitalisierten Hightech-Wunderwerke der Technik genauso.

Swissvax: „Wo siehst du aktuell die größten Herausforderungen für Automobilhersteller?“

Christian: Das individuelle Fahren für Menschen bezahlbar zu halten. Ein Auto ist Freiheit für alle. Wir müssen aufpassen, dass es nicht ein Luxusprodukt für wenige Menschen wird.

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